Überall Musik! Der Salzburger Fürstenhof – ein Zentrum europäischer
Musikkultur 1587-1807
Künstlerische Leitung der Ausstellung
Das DomQuartier widmet sich
2020 der großen musikalischen Tradition Salzburgs, die untrennbar mit der Geschichte und den Räumen des Residenz- und
Dombereichs verbunden ist und mit Heinrich Ignaz Franz Biber, Georg Muffat, Antonio Caldara, Leopold und Wolfgang Amadeus
Mozart und Michael Haydn schon lange vor den Salzburger Festspielen begann.
Glanzvolle Zeiten, illustre Gäste, prachtvolle
Feste und herrliche Musik, ein internationales Staraufgebot und bedeutende Premieren gab es dereinst schon unter den Fürsterzbischöfen.
Deren Fest-Spiele vor den Festspielen fanden im 17. und 18. Jahrhundert an heute noch existierenden Orten wie der Residenz
(Carabinierisaal, Konferenzsaal, Thronsaal, Rittersaal), dem Dom (Nordoratorium) und natürlich den eigens dafür gebauten öffentlichen
Plätzen statt.
Rittersaal, Werke Mozarts
Das DomQuartier beleuchtet diese ruhmreiche Musikgeschichte Salzburgs
ab Wolf Dietrich von Raitenau, der mit seiner Neuregelung der „Musica“ die Basis für ein lange blühendes Musikleben schuf,
an den original erhaltenen historischen Orten. So werden die Prunkräume der Residenz, die ein essentieller Schauplatz der
Salzburger Musikgeschichte sind, erstmals thematisch in eine Ausstellung einbezogen.
Die Musik, die in der Ausstellung
behandelt wird, wurde meist für bestimmte höfische Anlässe wie Namenstage, Geburtstage, Inthronisationen, Besuche oder Abendgesellschaften
geschaffen. Anders als in der heutigen Zeit war Musik im 16. und 17. Jahrhundert ein ephemeres Ereignis: Unter dem Druck,
ständig Neues aufführen zu müssen, wurden Meisterwerke oftmals nur einmal gespielt und anschließend wieder vergessen. Die
Komponisten hatten damals, wie viele andere Dienstleister bei Hofe, reine Dienstbotenverträge. Sie waren weisungsgebunden
und mussten, wenn gefordert, auch ganz andere Tätigkeiten leisten. Dazu gibt es sogar einen verbrieften Kommentar von Wolfgang
Amadeus Mozart, dem diese ihm zugeteilte geringe Rolle gar nicht gefiel.
Die Ausstellungsgestalter – Virgil Widrich
von checkpointmedia und Hans Kudlich vom Studio Kudlich – entwickelten punktuelle, raumspezifische und themenadäquate, moderne
architektonische Interventionen, die den damaligen Zustand des Fest- und Musikbetriebs erlebbar machen und als installative
Projektionsfläche der Phantasie der Besucherinnen und Besucher dienen. Gerade das Spannungsfeld aus historischer Bausubstanz
und erkennbar heutigem Erinnerungskommentar macht die Authentizität der historischen Räumlichkeiten umso mehr spürbar.
19.7.2020 bis 2.1.2022, DomQuartier Salzburg
Ausstellungsgestaltung
Künstlerische Leitung: Virgil
Widrich, checkpointmedia
Ausstellungsgestaltung: Hans Kudlich, Andrea Itzinger
Planung und Koordination: Viktoria
Fuchs
Ausstellungsgrafik: Carmen Leitner, Geoffrey Wirth
Redaktion: Sigrid Markl
Bildrecherche: Martin Reinhart
Animation Videos: Oleg Prodeus
Sound design: Siegfried Friedrich
Medientechnik: Roland Babl, bablTech e.U.
Team DomQuartier Salzburg
Projektleitung: Elisabeth Resmann
Kuratorin: Sabine Krohn
Projektkoordination:
Maria Herz
Musikwissenschaftliche Beratung: Gerhard Walterskirchen